
Der Klimawandel ist längst nicht mehr nur ein abstraktes globales Thema; in unseren Projekten zeigt er sich bereits heute ganz konkret. Auf der Nistinsel Mataha im Distrikt Berau in Indonesien wird das besonders sichtbar: Die Stranderosion hat in den vergangenen Jahren so stark zugenommen, dass unsere 2007 errichtete Rangerstation heute wegen dem Klimawandel gefährlich nahe ans Wasser gerückt ist. Was einst als stabiler Standort, etwa 20 Meter von der Flutlinie entfernt, geplant war, droht nun buchstäblich vom Meer verschlungen zu werden.
Um die wichtige Arbeit unserer Rangerinnen und Ranger und den Schutz der Meeresschildkröten weiterhin zu gewährleisten, haben wir beschlossen, die Station weiter ins Inselinnere zu verlegen und neu aufzubauen. Dieser notwendige Schritt zeigt deutlich, wie sehr die Folgen des Klimawandels bereits spürbar sind – und wie flexibel und engagiert wir handeln müssen, um unsere Schutzprojekte langfristig aufrechtzuerhalten.
Ein globales Problem mit lokalen Folgen
Die Weltmeere wirken zwar wie eine natürliche Schutzschicht für unser Klima, indem sie Wärme und CO₂ aufnehmen und so die Erwärmung verlangsamen. Doch dieser Puffer ist begrenzt, und die Folgen des Klimawandels sind bereits heute deutlich zu erkennen – vom massiven Korallensterben bis hin zum Anstieg der Meeresspiegel, der nun auch unsere Station auf Mataha in Indonesien bedroht.
Ein Blick auf das große Ganze macht zusätzlich deutlich, wie dringlich die Situation ist: Vor zehn Jahren beschlossen die Mitgliedsstaaten der UN-Klimarahmenkonvention im Pariser Abkommen, die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad zu begrenzen. Inzwischen ist klar, dass dieses Ziel kaum noch erreichbar ist. Umso wichtiger wird es, uns an die neuen Bedingungen anzupassen und gezielt Maßnahmen zu ergreifen, die Meeresschildkröten und ihre Lebensräume weiterhin schützen.

Schlüpfling einer grünen Meeresschildkröte am Strand
Naturkatastrophen nehmen durch Klimawandel zu
Auch die extremen Regenfälle in Südostasien, die Ende November zu Erdrutschen und Überflutungen führten, gewaltige Schäden anrichteten und allein in Sumatra über 1.000 Todesopfer forderten, sind eine Folge des Klimawandels. Glücklicherweise waren unsere Projekte in Sumatra nicht unmittelbar von den Folgen des unerwarteten Starkregens betroffen, aber das Risiko für derartige Naturkatastrophen wird durch die Erderwärmung weiter angeheizt.